Der Spielplan hat es nicht unbedingt gut gemeint mit Rot-Weiß Oberhausen. Denn am Samstag wartet in der Nachbarstadt ein Gegner, der offenbar aus seinem Tiefschlaf erwacht ist. Essens neuer Trainer Argirios Giannikis hat die Mannschaft nach einem katastrophalen Saisonstart wieder in die Spur gebracht. Dem Pflichtsieg im Niederrheinpokal gegen den ETB (2:0) folgte ein überzeugender 2:1-Erfolg am Aachener Tivoli. Der dritte Dreier im 14. Saisonspiel war ein Signal an die Konkurrenz. "In Aachen muss man erstmal gewinnen", weiß RWO-Trainer Mike Terranova, der am Sonntag vor dem Fernseher eine wie verwandelt agierende RWE-Mannschaft sah. "Die Umstellungen des Trainers haben gefruchtet. Essen hat das im 3-4-3 richtig gut gemacht. Das wird nicht einfach für uns", sagt er.
Doch auch seine Mannschaft konnte nur einen Tag später vor einem bundesweiten TV-Publikum überzeugen. Gegen den Bonner SC setzten sich die Kleeblätter souverän mit 4:0 durch. Durch den Dreier bleibt RWO im Geschäft. Nur vier Zähler beträgt der Rückstand zur Spitze. Jetzt wartet das Derby bei den wiedererstarkten Essenern. Terranova erwartet einen heißen Tanz: "Das sind immer geile Spiele gegen RWE. Wir wollen oben dranbleiben. Das ist unser Anspruch. Wir fahren nach Essen, um etwas Zählbares mitzunehmen."
Unterstützt werden die Oberhausener an der Hafenstraße nach Einschätzung von RWO-Sicherheitschef Thorsten Binder von "600 bis 800 Fans." Hilfe kann die Mannschaft im Stadion Essen gut gebrauchen, denn ausgerechnet im Derby fallen wichtige Eckpfeiler des Teams aus. Spielmacher Patrick Bauder wird nicht rechtzeitig fit, Abwehrchef Jannik Löhden fehlt nach seinem Muskelbündelriss noch einige Wochen und nun hat sich auch Mittelfeldspieler Robert Fleßers für das RWE-Spiel abgemeldet. Der 30-Jährige klagt nach seiner Einwechslung gegen Bonn erneut über Probleme. Fleßers litt an einem Knochenödem, das ihn nun erneut außer Gefecht setzen wird. "Das wird leider nichts. Robert fällt in Essen aus", bestätigt Terranova.
Zwei Jungspunde haben überzeugt
Ein Lichtblick aus RWO-Sicht ist die Rückkehr von Daniel Heber. Der Außenverteidiger wird nach überstandener Muskelverletzung in Essen wieder im Kader stehen. Für einen Einsatz von Beginn an wird es aber wohl noch nicht reichen. Dafür setzt der Oberhausener Trainer auf seine Eigengewächse. Innenverteidiger Jasper Stojan (19) und Stürmer Tarik Kurt (19) konnten gegen Bonn überzeugen. Kurt gelang bei seinem ersten Einsatz von Beginn an sogar ein Doppelpack. Gut möglich, dass der junge Angreifer nun auch sein erstes Derby bestreiten darf. "Ich habe mich noch nicht auf eine Aufstellung festgelegt. Aber sowohl Jasper als auch Tarik haben sich empfohlen. Es ist gut zu wissen, dass wir junge und hungrige Alternativen in der Hinterhand haben", betont Terranova.